"... dann musste ich auf Tingeltour (Husum, Bregenz, Salzburg, Erlangen, Nürnberg, Marburg, Gaggenau, Stattgart, Reutlingen, Heidenheim/Brenz und ... Hanau!)
...
... und komme auf Hanau ...?
... Hanau!
Hanau ist Xanadu ohne d. Und mit H vorne links."
Aus den Sammlungen von Harry Rowohlt, 1998. Ich mag H.S. weil er Bücher wie Winnie the Pooh von Milne und Zeitbeben von Vonnegut übersetzt hat.
Ich wähle dieses Zitat, weil Xanadu einen speziellen Klang hat. Im deutschen Unterricht lernt man wenig über Taylor Coleridge. Als langgedienter Informatiker war man vielleicht mit einer Erklärung konfrontiert, wie sed (ein zeilenorientierter Batch-Editor in Unix) zu programmieren ist.
In Xanadu did Kubla Khan
A stately pleasure-dome decree:
Where Alph, the sacred river, ran
Through caverns measureless to man
Down to a sunless sea.
Geographieinteressierte werden Xanadu und Alph in der Antarktis finden, ein weiter Weg von ihrem Ursprungsort in der Mongolei.
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Ja es geht weiter. Wobei ich hier weder mit Kommentaren noch mit Diskussionen kokettiere. Kommentare sind willkommen, werden aber nicht unbedingt beantwortet.
"Controlling ist ein hoch gepriesenes Allheilmittel, an das sich Manager immer dann erinnern, wenn es zu spät ist. Die Betriebswirtschaftslehre beeilte sich, das in der Praxis entwickelte Controlling wissenschaftlich, d.h. uneinheitlich zu definieren und seine Funktionen zu erklären. Ihr wesentlicher Beitrag war die Entdeckung des strategischen Controling, eine Abart, die jedem Topmanager einleuchtet, der mit der Realität nicht zurecht kommt."
Aus "Das Leoparden-Paradoxon" von Sebastion Hakelmacher. (Libelle-Verlag)
Ein äußerst vergnügliches Büchlein, über dessen Darstellung ich herzlichst lachen könnte, überträfe die Realität nicht die satirischesten Beispiele darin.
"Ich glaube, dass uns die Science-Fiction-Autoren auf die falsche Zukunft vorbereitet haben. Ihre Fantasie kreiste um die intelligenten Maschinen, die Frage, ob sie eines Tages klüger sein werden als der Mensch: Und ob sie schließlich die Menschen zu Untertanen machen. Und damit das Kräfteverhältnis umkehren.
Die Frage, die sich heute tatsächlich stellt, ist aber eine ganz andere. Die Frage lautet, ob wir damit begonnen haben, uns selbst wie Maschinen zu behandeln. Und ob der Preis für Maschinen, die denken können, von Menschen gezahlt wird, die es mehr und mehr verlernen."
Dies ist ein Zitat aus Frank Schirrmachers Buch Payback. (p87)
Ich lese dieses Buch jetzt zum dritten Mal und sammle meine Gedanken, um einen entsprechenden Leserbrief zu schreiben, der in erster Linie Zustimmung und Ergänzung sein soll. Ich habe bisher noch nichts gefunden, was nicht den Kern der Computergesellschaft genau trifft. Einige Details können von jedem Blogger direkt durch Selbstbeobachtung überprüft werden.
Und doch heißt es nirgends, dass es schlechter wird. Es wird lediglich anders!
oder was jede(r) selbst in der Hand hält.
Informationen, die uns erreichen, sind in den seltensten Fällen auf eine Ebene beschränkt.
Wir können sie zwar "at face value" aufnehmen, aber das entspricht einem Schachspiel, bei dem ich nicht versuche, die nächsten Züge des Gegners zu berechnen.
Der Gegner ist hier ein - manchmal durchaus freundliches - Schicksal. Manchmal ist dieses Schicksal uns freundlich gesinnt, selbst wenn die Information erschreckend klingt. Wir werden nämlich in Bahnen geleitet, die sich zukunftsorientierter gestalten als die, auf denen uns die Trägheit führt.
Wie eine taoistische Weisheit sagt: "Über jedem Himmel ist noch ein Himmel" so steckt hinter jeder Wahrheit eine weitere Wahrheit.
In einer endlosen Kette gereiht.
"...Der Verfasser hat die in pyschologischer Hinsicht vielleicht nicht ganz bedeutungslose Erfahrung gemacht, daß ihm eine wirklich befriedigende, lebendige Darstellung immer nur dann gelingen wollte, wenn er sich ausschließlich auf sein Gedächtnis stützte, während hingegen jeder Versuch, Geschriebenes zu benützen, unweigerlich zu einem Mißerfolg führte. Merkwürdig ist dem Autor auch der Umstand erschienen, daß ihm bei dieser Art der Produktion wertvolle Einzelheiten oft erst während der Niederschrift dieser Memoiren ganz unvermutet, fast plötzlich zum Bewusßtsein kamen, obgleich sie ihm vorher, durch alle die vielen Jahre, unzugänglich gewesen waren, während sie nun aus unbewußten, unbekannten Tiefen "in der alten Pracht" heraufstiegen."
Wien, Januar 1935. Aus der Vorrede zu dem in "Begegnungen mit ..." angesprochenen Buch.
Die Erfahrung kann ich teilweise bestätigen. Daraus lässt sich einiges für die derzeitigen Überlegungen zu Kultur, Intelligenz, künstlicher Intelligenz und Einfluss des Computers auf das menschliche Gehirn ableiten.
In der Beschreibung zur heutigen 3SAT-Übertragung der Walküre steht:
"In der spektakulären Inszenierung von Carlus Padrissa und seiner Theatergruppe „La Fura dels Baus“ wird Richard Wagners "Ring des Nibelungen" mit einer Mischung aus Musik, Akrobatik und Technik zu einem fesselnden Bühnenereignis. "
Die bisher aufgetretenen Sänger sind ausgezeichnet und alte Bekannte, wie Uusitalo, der auch in Wien den Wotan gesungen hat.
Jennifer Wilson wird in einer ausgesprochen häßlichen "Verkleidung" zur Persiflage der später so anbetungswürdigen Maid. Die Gerüste, auf denen die Sängerinnen in die Luft "geschwebt" werden, stören den Gesamteindruck.
Schon jetzt während des zweiten Aktes stelle ich fest: nicht die Mittel bestimmen die Güte des Bühnenereignisses sondern die Art, wie sie eingesetzt werden.
Über das
Haus in Valencia kann ich hingegen schwer etwas Abfälliges sagen.
Matti Salminen habe ich schon unter Karl Böhm im Tristan erlebt. Sogar als Hunding wirkt er für mich immer noch so sympathisch wie damals.
Begegnungen mit
Victor Adler
Hermann Bahr
Anton Bruckner
Frédéric Chopin
Th. A. Edison
Sigmund Freud
Hugo von Hofmannsthal
Franz Liszt
Ernst Mach
Gustav mahler
Hans Makart
Friedrich Nietzsche
Franz Schalk
Rudolf Steiner
Mark Twain
Richard Wagner
Hugo Wolf
& anderen
steht auf der Umschlagsseite eines Buches gedruckt, von dem auch "der erste Satz" stammt.
Wer mit dem Leben spielt,
Kommt nie zurecht.
Wer sich nicht selbst befiehlt,
Bleibt immer Knecht.
J.W.v.Goethe
Ich kann jeden verstehen, der dieses Wort ablehnt. Unter der Oberfläche verbirgt sich aber eine viel weiter gehende Schlussfolgerung. Es wird die Möglichkeit eröffnet, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann. Hält man das für möglich, ist es das Ende von Neid, Frustration und Langeweile.
Wie sollte jemandem aber überhaupt langweilig werden können, wenn er liest?
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers -
nicht die Anbetung der Asche."
Gustav Mahler
"Eine alte Sage erzählt die Geschichte der Geige: Eine Frau hatte die ganze Welt bereist, unendliches Leid, aber auch große Freude gesehen. Am Ende ihres langen Lebens nahm sie ein Kästchen, weinte alle Tränen, lachte alle Freude, die sie erlebt hatte, in dieses Kästchen, verschloss es mit vier Saiten und vergrub es.
Hunderte Jahre später schoss ein Jäger einen Pfeil in die Luft - er fand ihn in dem merkwürdigen Kästchen. Als er mit seinem Bogen über die Saiten strich, erklang alle Freude dieser Welt, aber auch alle Klage. So ist es bis heute geblieben, wenn eine Geige erklingt.
Die Welterbeliste bringt Geschichte zum Klingen: sie zeigt uns atemberaubende Naturwunder, die großartigsten Bauwerke der Menscheit, sie erzählt von bahnbrechenden technischen Entwicklungen, erinnert aber auch an furchtbare Verbrechen und unendliches Leid."
aus der Einleitung zum Unterrichtsmaterial Welterbe für junge Menschen
Österreich
ein Unterrichtsmaterial für Lehrerinnen und Lehrer
Erscheinungsjahr 2007: Österreichische UNESCO-Kommission, Wien, ISBN-Nr. 978-3-902379-00-9
Ein wunderbares Buch, sowohl zum Lesen als auch für die Projektarbeit geeignet.
Ich kann nicht mehr entscheiden, ob es mir als 12- oder 14-jährigem auch so gut gefallen hätte, doch mit dem richtigen Lehrer hätten wir als Schüler sehr viel damit anfangen können - selbst zu einer Zeit, als Projektunterricht "noch nicht erfunden" war.
"Bildung ist ein langsamer Prozeß. Die Vermarktung der Informatik geht immer schneller vor sich. Inzwischen gibt es in Deutschland weniger Leute, die sich zum Bücherlesen bekennen, als eingeschriebene Studenten. Die neue Bildung wird sicher die Handhabung der Technik früher oder später gewährleisten. Aber ob die Angst vor dem Verlust der Arbeitsplätze uns nicht den Mut zur Muße und menschlischen Kommunikation nimmt, ist ungewiß."
KB75,p134 J.A.M. 1984
morgens ... aufgewacht nach 25 Jahren
"Zur Welt gekommen bin ich auf dem Grunde eines tiefen, weiten Meeres, dessen blaue Fluten sich vom Fuße der Alpen bis nach Zentralasien hin erstreckt haben."
komme ich mir immer vor, wenn ich mit dem letzten Zug die Landeshauptstadt verlasse, um irgendwo in der Pampa auszusteigen und die letzte Meile per Taxi zurück zu legen.
Mir geht es unvergleichlich besser als dem im Provinzbahnhof gestrandeten, der heute seinen 21 Geburtstag gefeiert hat, 300 Euro für seine Freunde ausgegeben hat, um festzustellen, dass ihm nichts geblieben ist.
Nichts, womit er legal die umgekehrte Strecke zurücklegen kann. Ich denke, es ist nicht mein Problem, ich würde ihn höchstens ein Stück in Richtung Landeshauptstadt mitnehmen, dann steht er wieder in der Einöde. Doch der Taxifahrer ist nett und verspricht, ihn bis zu der Haltestelle eines Nachtbusses zu führen.
Während der Fahrt unterhält er sich mit einem bereits im Auto sitzenden "Kollegen", der von der Arbeit nach Hause fährt. Beide sind sie Kellner.
Die Unterhaltung verläuft sehr ordentlich. Angebettelt hat er mich ja auch gar nicht, also lasse ich noch das Geld für den Nachtbus springen. Das bringt mich nicht um.
Nachts am Bahnhof, wenn kein Zug mehr fährt.
Dreihundertmal oder fünfhundertmal die eigene Unterschrift auf die vorgedruckten Weihnachtskarten platzieren mag als Zumutung erscheinen.
Ich mache es gerne. Immer wieder füge ich einen persönlichen Gruß hinzu. In einem Fall ein P.S. des Bedauerns und des Mitgefühls, da der Adressat bei Quelle arbeitet.
Beim Unterschreiben läuft das vergangene Jahr ab. Aus Namen werden wieder Gesichter, aus den Gesichtern werden Geschichten.
Ein Tagebuch im Schnellverfahren.
Eine früh einsetzende Dämmerung wirkt beruhigend.
Die Fragen wurden tausende Male gehört. Die Antworten sind frei.