Im Jahr 1907 reichte Einstein seine zwei Jahre zuvor geschriebene Arbeit über die Spezielle Relativitätstheorie, die den Titel "Elektrodynamik bewegter Körper" trug, an der Universtät Bern als Habilitationsschrift ein. Das Habilitationsgesuch wurde aber abgelehnt und einer der Ordinarien gab Einstein die Arbeit mit den Worten zurück: "Was Sie da geschrieben haben, verstehe ich überhaupt nicht."
[Gottfried Heindl, Mchael Higatsberger: Dem Ingenieur ist nichts zu schwer]
Ich möchte mich nur mit Menschen unterhalten, die den Witz in dieser Anekdote erkennen."
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Und darum schleudere ich meinen Fluch auf die Kunst! Sie ist der Erbfeind meines Lebens. Sie hat sich über mich gesetzt und mich beraubt, zerstört, in zwei Hälften gespalten. Sie ist der Unmensch in mir. Sie ist das Unmenschliche im Leben. Menschlich ist die Lüge, aber meine Kunst will Wahrheit und immer wieder die Wahrheit. Und die Wahrheit ist oft häßlich und trostlos. Menschlich ist der Glaube, aber meine kunst bringt den Zweifel. Menschlich ist die Blindheit, aber meine Kunst steht über mir als die Kraft des Sehens und gestaltens, die furchbar ist. Ich habe nicht gewußt, daß die Gabe des Sehens etwas so Furchbares ist.
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Meinen Haß aber behalte ich. Wer sonst wohl sollte die Kunst so tief hassen können, hassen müssen wie wir Künstler? Ihr Halbkünstler doch nicht? Ihr Liebhaber und Zufallskünstler? Ihr dürft sie lieben, denn ihr hab ja niemals an ihr gelitten. Aber darum gehört sie auch nicht zu euch. Denn nur die Dinge, an denen wir am tiefsten leiden - nur die gehören zu uns!
Ebenfalls Egon Fridell. Aus Der Haß des Künstlers.
Natürlich muss man den gesamten Text lesen oder zumindest mehr über den Autor wissen, um diese Stellen richtig einschätzen zu können. Aber vielleicht gibt es drei, vier Worte, die auch in dieser verkürzten Form an etwas Verborgenes rühren, einen Grübelprozess in Gang setzen. Zu leicht ist es, die Aussagen nicht wahr haben zu wollen.
Und wie groß ist doch der Unterschied zu John Keats "Beauty is truth, truth beauty. - that is all, Ye know on earth, and all ye need to know."
Dreihundertmal oder fünfhundertmal die eigene Unterschrift auf die vorgedruckten Weihnachtskarten platzieren mag als Zumutung erscheinen.
Ich mache es gerne. Immer wieder füge ich einen persönlichen Gruß hinzu. In einem Fall ein P.S. des Bedauerns und des Mitgefühls, da der Adressat bei Quelle arbeitet.
Beim Unterschreiben läuft das vergangene Jahr ab. Aus Namen werden wieder Gesichter, aus den Gesichtern werden Geschichten.
Ein Tagebuch im Schnellverfahren.